Schmidt, Richard

Dr. jur., Dr. phil. h.c., Dr. jur. h.c. der Universität Upsala, Prof. der Rechte an der Universität Leipzig.

Geb. 19.1. 1862 in Leipzig als Sohn des Professors der Rechte an der Universität Leipzig Dr. Bernhard Schmidt und dessen Ehefrau Marie, geb. Baumgarten-Crusius; Gymnasium St. Nicolai in Leipzig, 1880-84 Studium an der Universität Leipzig; wegen früh erworbener Ellbogen-Fraktur des rechten Arms militärfrei, während des Krieges von November 1917 bis Mai 1918 als Kommissar des Reichskanzlers in Brüssel; 1887 Privatdozent der Rechte in Leipzig und bald darauf 1888 Hilfsrichter am Landgericht Leipzig, 1890 ao. Prof. in Leipzig, 1891 Prof. des Prozeß-, Straf- und Staatsrechts in Freiburg i.Br., seit 1899 auch der allg. Staats- und Rechtslehre, 1899 Berufungen nach Marburg und 1902 nach Tübingen abgelehnt, seit 1900 zugleich Richter am Landgericht Leipzig, 1903-04 Rektor der Universität, 1908 Wahl als Vertreter der Universität in der Ersten Kammer des Badischen Landtags, 1912 Rückberufung nach Leipzig, 1920-21 Rektor der Universität, 1932 mit 70 Jahren emeritiert, aber noch in Vorlesungen und als Leiter des 1923 von ihm begründeten Instituts für Politik, vgl. ausländisches Staats- und Völkerrecht; Mitglied der Sächsische Akademie der Wissen-schaften, Senator der Akademie für Pflege des Deutschtums, München, Akademie für Deutsches Recht, Dr. h.c. der philosophischen Fakultüt Leipzig und Dr. h.c. der juristischen Fakultät der Universität Upsala, Badischer und Sächsischer Geh. Hofrat.

Veröffentlichungen: Lehrbuch des Zivilprozeßrechts (1898, 2. A. 1900, 3. A. 1910), Allgemeine Staatslehre (3 Bde., 1900-03), Grundriß des Strafrechts (1925, 2. A. 1931), Einführung in die Rechtswissenschaft (1920, 2. A. 1923, 3. A. mit dem Nebentitel "Deutsche Rechtsordnung im nationalsozialistischen Staat" 1934), Begründung und Herausgabe der Zeitschrift füt Politik (1908-33 mit Adolf Grabowsky, seit 1933 mit Ziegler und Ritterbusch), Herausgeber der Abhandlungen des Instituts für Politik (mit Jahrreiß).

 

[Führerlexikon, S. 423.]

Sächs. HStA, NS-Gauverlag, Textarchiv, Akte Nr. 109 (Sch 201)